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Erfahrungsbericht Magenband | Isabella

Isabellas eigenhändig verfasster Erfahrungsbericht – Sommer 2003

Die Vorgeschichte

Als Kind war ich schlank, mei­ne Eltern bei­de über­ge­wich­tig und mein um 2 Jah­re älte­rer Bru­der gera­de rich­tig. Mit 11 Jah­ren setz­te bei mir die Puber­tät ein. Das war der Anfang mei­ner Gewichts­zu­nah­me. Zuer­st merk­te man es an den Bei­nen, mei­ne Fes­seln wur­den immer dicker. Seit mei­nem 6. Lebens­jahr ging ich regel­mä­ßig zum Bal­lett­un­ter­richt. Mei­ne Lehr­meis­te­rin beschei­nig­te mir gro­ßes Talent – ich müss­te nur auf mein Gewicht ach­ten. Sport und Bewe­gung waren immer schon wich­tig für mich. Im Win­ter gin­gen wir oft Ski­fah­ren.

Mei­ner Mut­ter fiel natür­li­ch auf, dass sich mein Kör­per ver­än­der­te und so nahm sie mich mit zum Arzt, mir war das ziem­li­ch pein­li­ch. Mei­ner Mut­ter sag­te er, dass sie mit mir eigent­li­ch zum Kin­der­arzt gehen soll­te, aber weil sie mit mir nun schon mal da wäre – ver­ord­ne­te er mir eine 08/​15-​Diät und trug mei­ner Mut­ter auf, sie soll­te mir beim Sani­täts­ge­schäft Gum­mi­so­cken kau­fen, die ich abends tra­gen soll­te, damit die Fes­seln schlan­ker wer­den. Die Socken wur­den gekauft. Es han­del­te sich dabei um so Din­ger, die bei den Fuß­spit­zen und bei der Fer­se offen sind und son­st aus so brau­nem, fes­ten Gewe­be sind. Die soll­te ich von nun an immer über Nacht tra­gen. Mit Grau­en den­ke ich dar­an wie weh mir die Din­ger taten, die waren viel zu eng, aber mei­ne Mut­ter bestand dar­auf. Ich habe sie dann immer öfter in der Nacht aus­ge­zo­gen, weil sie so weh taten.

Mit der Diät war es auch nicht weit her, mei­ne Mut­ter koch­te wie immer. Ich kann mich nicht dar­an erin­nern damals über­mä­ßig viel geges­sen zu haben. Nur eines ist mir noch in Erin­ne­rung: Ich war mit mei­nen Eltern in einem Gast­haus und woll­te nach der Nach­spei­se noch ein Eis haben. Dann sag­te mei­ne Mut­ter zu mir: Gut, dann kriegst du halt noch ein Eis, aber wenn du mich später, wenn du erwach­sen bist, schimpfst, weil ich nicht auf dei­ne Figur geach­tet habe, dann …

Das hat geses­sen. Von da an ist mir bewusst gewor­den, dass ich ein gro­ßes Ver­lan­gen nach Süßem hat­te. Mei­ne Eltern hat­ten eine eige­ne Fir­ma. Das Geschäft lief gut, sodass mei­ne Eltern ein gro­ßes Haus bau­ten, die Fir­ma mei­ner Eltern und unse­re Fami­lie zog dann dort ein. Da das Gan­ze in der Stadt zu teu­er würde, haben wir ca. 15 km nörd­li­ch von Salz­burg gebaut.

Wir Kin­der muss­ten dadurch die Schu­le wech­seln, ver­lo­ren unse­re Freun­de und mit mei­nem gelieb­ten Bal­lett Unter­richt war auch Schluss. Aber mei­ne Eltern bau­ten ein wah­res Traum­haus mit einem park­ähn­li­chen Gar­ten, gro­ßem Swim­ming­pool etc., dass der nächs­te Ort 4 km weit weg war, stör­te mei­ne Eltern nicht, die hat­ten ja die Fir­ma im Haus und jeder sein Auto in der Gara­ge. Nur lang­sam gewöhn­te ich mich an das ein­sa­me Land­le­ben. Außer ein paar Bau­ern­häu­sern war nichts in der Nach­bar­schaft. Einen Swim­ming­pool zu Hause, aber immer allei­ne ohne Freun­de ist auch nicht gera­de das, was ich woll­te.

Mei­ne Eltern hat­ten für uns nie Zeit, denn das neue Haus kos­te­te viel Geld und das muss ver­dient sein. Urlaub und Ski fah­ren gehen, wie früher, war auch nicht mehr drin. Und so kam es, dass ich mich immer mehr zurück­zog in mei­ne eige­ne Welt. Das war wohl der Anfang mei­nes Über­ge­wich­tes. Bis zu mei­nem 20. Lebens­jahr hat­te ich so um die 80 kg, nach der Schwan­ger­schaft 90 kg.

 

Die erste Hautstraffungs-OP

1993 hab ich wie­der ein­mal erfolg­reich abge­nom­men und mein Gewicht auf 80 kg redu­ziert. Durch das vie­le Ab- und wie­der Zuneh­men hat mei­ne Haut sehr gelit­ten und hing wie eine klei­ne Schür­ze her­un­ter. Das sah nicht nur schlecht aus, ich schäm­te mich für mei­nen Bauch. So habe ich einen Ter­min bei Prof. Hell ausgemacht, der mir die­se „Bauchdeckenplastik“ ope­riert hat. Nach der OP ging es mir sehr gut, mein Bauch sah flach ein­fach klas­se aus. Lei­der habe ich in der Fol­ge­zeit wie­der zuge­nom­men.

 

Das Schlüsselerlebnis

Es war Som­mer 1994, mei­ne Fami­lie und ich woll­ten mit einer befreun­de­ten Fami­lie nach Grie­chen­land in Urlaub fah­ren. Woh­nen soll­ten wir im Haus mei­nes ehe­ma­li­gen Leh­rers und sei­ner Frau, die dort hin aus­ge­wan­dert sind und Zim­mer ver­mie­ten. Nach­dem ich die­sen Leh­rer sehr ger­ne moch­te, hat­te ich mich sehr auf ein Wie­der­se­hen gefreut. Erst­mals wären es 14 Tage am Stück, die ich Urlaub mach­te, das wäre Erho­lung pur – doch es kam ein wenig anders.

Im Flug­zeug bekam ich den Sitz­platz in der Mit­te. Ich bin zwar schon öfter geflo­gen, aber dies­mal kam mir der Sitz noch enger vor als frü­her, oder hat­te ich damals weni­ger Gewicht? Als ich dann den Gurt schlie­ßen wollte, habe ich das gera­de noch mit dem letz­ten Stück schaf­fen kön­nen. Mit Schre­cken fiel mir ein, dass es so Ver­län­ge­rungs­stü­cke für den Gurt gibt, wenn man das Klein­kind am Schoß hat, bekommt man so etwas, aber ich kann doch nicht so dick sein, dass ich einen Zusatz­gurt brau­che? Das war mir sehr pein­li­ch. Gleich als das Schild „anschnallen“ erlo­sch habe ich den Gurt geöff­net, um nicht so einen Druck auf mei­nem Bauch zu haben. Dann wur­de auch das Essen ser­viert, ich klapp­te mein Tisch­chen her­un­ter, aber bequem war das bei­lei­be nicht, durch den engen Sitz­ab­stand und mei­ne Kör­per­fül­le war das Ding auf mei­nem Bauch plat­ziert. Das Essen konn­te ich nicht genie­ßen, aber ich hat­te Hun­ger und so habe ich geges­sen.

Als wir in Grie­chen­land gelan­det sind und vom kli­ma­ti­sier­ten Flie­ger ausstiegen, spürte ich die Hit­ze von 42 Grad wie eine Wand auf mei­nem Kör­per. Es ver­schlug mir regel­recht den Atem. Im Quar­tier angekommen, begrüß­te uns mein Leh­rer und sei­ne Frau. Dazu muss ich sagen, dass wir uns ca. 20 Jah­re nicht gese­hen hat­ten. Mei­ne Rubens­fi­gur hat­te die bei­den sicht­li­ch erschreckt. Wir haben unse­re Zim­mer bezo­gen und gin­gen bald zu Bett. Aber es war so heiß. Alle schlie­fen bereits, nur ich konn­te nicht schla­fen. Ich hat­te beim Lie­gen so einen Druck auf der Brust, ich dach­te, ich über­le­be die Nacht nicht und so fass­te ich den Ent­schluss, dass ich unbe­dingt abneh­men muss, so kann es doch schließ­li­ch nicht wei­ter­ge­hen.

Gleich am nächs­ten Mor­gen gin­gen wir an den Strand und ich leg­te mich in die Son­ne. Ich lie­be es die Son­ne auf der Haut zu spüren, des­halb kommt für mich ein Bade­an­zug nicht infrage, also hat­te ich Biki­nis in der ent­spre­chen­den Grö­ße mit. Am Abend waren wir von unse­ren Quar­tier­ge­bern zum Essen ein­ge­la­den. Und nach dem Essen hat mich die Frau von mei­nem Leh­rer in die Küche zu einem ernst­haf­ten Gespräch gebe­ten. Sie frag­te mich, ob ich denn nicht mal etwas wegen mei­nes Über­ge­wich­tes unter­neh­men möch­te. Ich hät­te doch so ein schö­nes Gesicht, aber die Figur passt ganz und gar nicht dazu. Ich sag­te ihr, dass ich schon alles pro­biert habe, es aber ein­fach nicht schaf­fe dau­er­haft dran­zu­blei­ben und im End­ef­fekt nur mehr wie­ge als vor­her.

Dann erzähl­te sie mir ihre Geschich­te. Sie wog ca. 120 kg bei 1,55 m Kör­per­grö­ße. Allei­ne das hau­te mich fast um. Ich kann­te sie nicht von frü­her, aber sie zeig­te mir Fotos zum Beweis. Ich konn­te es gar nicht glau­ben, dass sie die dicke Frau auf dem Foto war. Ich ken­ne sie ja nur schlank, nie hät­te ich geglaubt, dass sie mal so dick war. Und so frag­te ich sie, wie sie es denn geschafft hät­te so viel abzu­neh­men. Sie erzähl­te mir, dass sie sich einer Ope­ra­ti­on unterzog, wobei ein gro­ßer Teil vom Darm ent­fernt wur­de, damit man nicht mehr so viel essen kann, und das, was man isst, groß­teils unver­daut wie­der aus­ge­schie­den wird. Die­se Ope­ra­ti­on war bei ihr vor über 15 Jah­ren gemacht wor­den. Sie erzähl­te noch, dass es jetzt ande­re OP-Metho­den gibt, die da nicht so mas­siv in den Ver­dau­ungs­trakt ein­grei­fen, aber bes­tens zur dau­er­haf­ten Gewichts­re­duk­ti­on geeig­net sind. Ob ich denn nicht auch so eine OP machen möch­te, sie wür­de mir Namen und Adres­se des Arz­tes geben, der das ope­rie­ren kann. Da hat­te ich doch dann zu viel Respekt und mein­te ich muss es doch anders auch schaf­fen kön­nen.

Nach dem Urlaub star­te­te ich sofort einen neu­en Ver­su­ch wenigs­tens 20 kg abzu­neh­men, denn mitt­ler­wei­le stand ich auf 115 kg. Lei­der schei­ter­te auch die­ser Ver­su­ch und ich wog dann 120 kg und war so frus­triert es wie­der nicht geschafft zu haben.

 

Erster Termin beim Chirurgen

Als ein­zi­ge Lösung blieb mir nur mehr die Hil­fe des Arz­tes. Also fass­te ich allen Mut und ver­ein­bar­te bei dem Chir­ur­gen einen Ter­min für das Erst­ge­spräch. Ich wur­de über die Tech­nik der Gastro­plas­tik auf­ge­klärt und man sag­te mir auch, dass die OP nicht gefähr­li­cher oder schwie­ri­ger wäre wie eine Gal­len­bla­sen-OP, ich müss­te ca. 1 Woche im Spi­tal blei­ben und nach einer wei­te­ren Woche wäre ich wie­der arbeits­fä­hig.

Wir ver­ein­bar­ten einen OP-Ter­min (der bereits 1 Woche spä­ter war) ich müss­te nur die Ein­wil­li­gung des Chef­arz­tes mei­ner Kran­ken­kas­se zur Kos­ten­über­nah­me die­ser OP brin­gen, dann könn­te es los­ge­hen. Am nächs­ten Tag ging ich zu mei­ner Kran­ken­kas­se und sprach bei dem Chef­arzt vor. Ich bekam sofort die Ein­wil­li­gung der Kos­ten­über­nah­me. Jetzt könn­te mei­ner schlan­ken Zukunft nicht mehr im Wege ste­hen.

 

Die Gastroplastik-Operation

Im Kran­ken­haus wur­de ich sehr freund­li­ch auf­ge­nom­men und gleich mal zur Blut­ab­nah­me gebe­ten, anschlie­ßend wur­de ein Tho­rax-Rönt­gen gemacht. Spä­ter soll­te ich noch zum Ultra­schall und zur Gastro­sko­pie. Vor der Gastro­sko­pie hat­te ich Angst, aber es war nicht mal so schlimm, nur unan­ge­nehm, aber das ist für die OP sehr wich­tig und so mus­s­te es sein.

Nach­dem auch der Nar­ko­se­arzt bei mir war und mich gen­au aufgeklärt hatte, war ich zuver­sicht­li­ch, dass alles gut gehen wür­de. Als ich von der Nar­ko­se erwach­te, dach­te ich, die haben noch gar nicht ange­fan­gen, aber es war bereits alles vor­bei.

Ich war wie­der in mei­nem Zim­mer und es ging mir erstaun­li­ch gut und ich rief sofort mei­ne Fami­lie an. Alle Stun­den wur­de mein Blut­druck gemes­sen und nach mir gese­hen. Ich hat­te 2 Drai­na­gen (Schläu­che) die aus mei­nem Bauch kamen, da tropf­te die Wund­flüs­sig­keit her­aus. Das war zwar etwas unbe­quem, aber nötig. Abends bin ich dann gleich mal auf­ge­stan­den und ein paar Schrit­te her­um­spa­ziert. Das tat etwas weh, aber ich woll­te nicht die gan­ze Zeit im Bett lie­gen. Am nächs­ten Mor­gen bei der Visi­te sag­te ich, dass ich Rücken­schmer­zen hät­te, aber die Ärz­te mein­ten, dass das vom Lie­gen kommt und sobald die Drai­na­gen ent­fernt sind, könn­te ich öfter auf­ste­hen, dann wür­de sich das geben. Es wur­de die Men­ge der Flüs­sig­keit gemessen, die aus den Drai­na­gen läuft, die war anschei­nend ok.

Am 3. Tag nach der OP wur­den die Drai­na­gen ent­fernt, ich sag­te wie­der, dass ich ziem­li­ch star­ke Rücken­schmer­zen hat­te, aber mir wur­de wie­der gesagt das käme vom Lie­gen. Also stand ich öfters mal auf und ging ein paar Schrit­te. Die­se Nacht konn­te ich kaum schlafen, so weh tat mir der Rücken. Am nächs­ten Mor­gen bei der Visi­te sag­te ich den Ärzten, dass ich nach Hau­se möch­te, denn auf dem Spi­tals­bett könn­te ich nicht mehr lie­gen, die Rücken­schmer­zen wur­den immer schlim­mer. So wur­de ich auf Revers ent­las­sen und fuhr nach Hau­se.

 

Komplikationen

Zuhause leg­te ich mich gleich hin, aber auch in mei­nem Bett war es nicht bes­ser. Aber jetzt war ich schon mal Zuhau­se und woll­te nicht wie­der ins Spi­tal, wenn dort auch nichts dage­gen unter­nom­men wird. Ich dach­te, die paar Tage bis zur Klam­mer­ent­fer­nung wer­de ich noch über­ste­hen. Lei­der konn­te ich kaum lie­gen, gehen auch nur schwer, sit­zen war auch nicht so gut, also wech­sel­te ich die Posi­tio­nen öfter und hoffte, dass mit der Zeit die Schmer­zen gerin­ger wer­den.

Beim Umdre­hen hat­te ich das Gefühl da gluck­st und blub­bert es in mei­nem Bauch und Rücken, das kann nicht nor­mal sein, ich konn­te auch kaum ste­hen. Essen konn­te ich sowie­so nichts, ich ekel­te mich sogar vor dem Geruch. Getrun­ken hat­te ich auch nur wenig, hat­te dau­ernd Durch­fall. Als ich dann ins Kran­ken­haus kam, um die Klam­mern zu ent­fer­nen, mus­s­te ich mich dort auf eine Lie­ge legen, das tat mir so weh. Das sag­te ich auch den Ärz­ten, aber die woll­ten mir nur eine Sal­be zum Einreiben mit­ge­ben. Erst als ich darauf bestan­den hat­te ein Tho­rax-Rönt­gen zu machen, wur­de das ange­fer­tigt.

Als dann die Bil­der ent­wi­ckelt wurden, ging alles ganz schnell. Dann erst merk­ten sie, dass bei mir eini­ges schief­ging. Es folg­te eine Computertomografie. In die­sem Moment dach­te ich nur, was ist mit mir los? War­um habe ich die­se Ope­ra­ti­on nur machen las­sen, das habe ich jetzt davon. Dann wur­de mir gesagt, ich müss­te hier blei­ben und bekam mein altes Zim­mer wie­der. Spä­ter kam der Chir­urg der mich vor 10 Tagen ope­riert hatte, zu mir und sag­te, dass bei der 1. OP wohl etwas schiefgelaufen wäre, er müss­te mich mor­gen noch mal ope­rie­ren, aber so schlimm wäre das nicht.

Ich war ziem­li­ch fer­tig, mach­te mir Selbst­vor­wür­fe, warum ich mich über­haupt habe ope­rie­ren las­sen, in die­sem Moment war mir das Über­ge­wicht egal. Aber bereits 1 Stun­de spä­ter habe ich mich wie­der gefan­gen. Was jetzt kommt, muss ein, son­st über­le­be ich es nicht. Die Ärz­te haben gesagt, es sei nicht so schlimm, aber ich sel­ber merk­te, dass es gar nicht gut um mich stand. Ich spür­te das ein­fach. Die Nacht vor der OP habe ich gut geschlafen, immer wie­der habe ich mei­nen Bauch gestrei­chelt und mir gesagt, es wird wie­der gut wer­den.

 

Nach der Folge-OP

Nach der Ope­ra­ti­on bin ich mit 4 Drainagen, die aus dem Bauch­raum kamen und einer Magensonde, wo der Schlauch aus der Nase raus­kam, auf­ge­wacht. Das Schlu­cken tat durch die Magen­son­de weh, aber ich war froh, dass die OP vor­bei war. Die Schwes­tern waren alle 15 min da und haben nach mir gese­hen. Mir wur­de gesagt, dass Eiter abge­saugt wur­de und jetzt bald alles wie­der gut wer­den wür­de.

Ich hät­te auch eine Bauch­spei­chel­drü­sen­ent­zün­dung bekom­men und dür­fe dadurch abso­lut nichts Essen und auch kei­nen ein­zi­gen Trop­fen trin­ken. An Essen dach­te ich über­haupt nicht mehr, nur ohne Flüs­sig­keit ist der blan­ke Hor­ror. Ich bekam zwar Infu­sio­nen am lau­fen­den Band und Stäb­chen mit Zitro­nen­ge­schmack um damit die Lip­pen zu befeuch­ten, aber ich hat­te das Gefühl mir hängt Mund und Zun­ge in Fran­sen her­un­ter vor lau­ter Durst. Dann wur­de ich wie­der mal in den OP-Trakt gebracht, denn in mei­ner Lun­ge hat­te sich wie­der Flüs­sig­keit angesammelt, des­halb wur­de ich punk­tiert. Ins­ge­samt wur­den ca. 2l Flüs­sig­keit herausgeholt. Am nächs­ten Tag wur­de das Gan­ze wie­der­holt. Zurück in mei­nem Zim­mer ange­kom­men hat mei­ne Zim­mer­kol­le­gin ihr Essen bekom­men, mir wur­de allei­ne vom Geruch schon übel.

Als dann Nach­mit­tag noch Besu­ch für sie kam und die Leu­te ziem­li­ch laut waren, wur­de es mir zu viel. Die Zim­mer­ge­nos­sin wur­de in ein ande­res Zim­mer ver­legt und ich hat­te das Zim­mer wie­der allei­ne. In mein Zim­mer kam aber kein 2. Bett mehr, das mach­te mich zwar nicht wei­ter stut­zig, aber als mir die Schwes­tern sag­ten, dass ich mein Zim­mer auf kei­nen Fall ver­las­sen darf und Besu­ch nur mit Mund­schutz, ste­ri­len Män­teln und Hand­schu­hen zu mir kom­men darf, wur­de mir schon mul­mig.

Dann wur­de mir gesagt, ich hät­te im Kran­ken­haus einen Keim erwischt, der ziem­li­ch hart­nä­ckig ist und da soll­te sich kei­ner anste­cken. Auch das ging Gott sei Dank vor­bei. Dass ich die gan­ze Zeit über eine Kom­pli­ka­ti­on nach der ande­ren hatte, war mir inzwi­schen egal. Ich woll­te nur gesund wer­den und nach Hau­se kom­men.

Täg­li­ch soll­te ich mei­ne Lun­gen wie­der trai­nie­ren, die unter dem Gan­zen ziem­li­ch gelit­ten hat­ten. Mit der Zeit wur­de auch ein Schlauch nach dem ande­ren ent­fernt und ich merk­te eine leich­te Bes­se­rung. 1 Monat nach der Fol­ge­ope­ra­ti­on konn­te ich dann in häus­li­che Pfle­ge ent­las­sen wer­den, mus­s­te aber täg­li­ch zur Wund­pfle­ge kom­men.

Durch die­se gan­zen Din­ge, die mir da passiert sind, habe ich ange­fan­gen mich für Medi­zin zu inter­es­sie­ren und habe mir Bücher dar­über besorgt. Je mehr ich über ver­schie­de­ne Din­ge gele­sen hat­te, um so mehr ver­stand ich die Zusam­men­hän­ge, wie das bei mir abge­lau­fen ist. Im Kran­ken­haus wur­de mir nie gesagt, wie schlimm es um mich stand, ich spür­te das zwar, aber im Nachhinein ist es viel­leicht auch bes­ser gewe­sen, dass ich es nicht wuss­te. So hat­te ich immer die Hoffnung, bald ganz gesund zu wer­den.

 

Wieder Zuhause

Zu Hause erhol­te ich mich lang­sam. Zwar war ich noch immer kurz­at­mig. Ich konn­te nicht ein­mal die paar Stu­fen ins obere Stock­werk ohne eine Pau­se ein­zu­le­gen machen. Essen konn­te ich auch kaum etwas, nur das mit dem Trin­ken klapp­te. Durch den Ent­zug von Nah­rung und Flüs­sig­keit sind wohl mei­ne Geschmacks­ner­ven sehr sen­si­bel gewor­den, so konn­te ich den Tee nicht mehr gesüßt trin­ken und Ver­dün­nungs­säf­te muss­ten jetzt noch mal um die Hälf­te mehr ver­dünnt wer­den als frü­her.

Dann kam der Moment, wo ich auf die Waa­ge stieg und auf ein­mal über 30 kg weni­ger wog. Das mach­te mich dann doch zuver­sicht­li­ch, das Rich­ti­ge getan zu haben.

 

Ein neues Leben beginnt

Mit der Zeit erhol­te ich mich dann doch ganz gut, aber ins­ge­samt dauerte das ein hal­bes Jahr bis ich wie­der arbeits­fä­hig war. Da ich selb­stän­dig tätig war und kei­ne Ver­si­che­rung hat­te, die mei­nen Arbeits­aus­fall abdeckt, war das Gan­ze finan­zi­ell ein Desas­ter, aber auch das habe ich über­stan­den.

1 Jahr nach der Ope­ra­ti­on wog ich um die Hälf­te weni­ger und war allei­ne des­we­gen schon über­glück­li­ch, wenn­gleich ich doch kaum Nah­rung bei mir behielt. Mir kam fast alles Geges­se­ne wie­der hoch. Ich mus­s­te mich von Kopf bis Fuß neu ein­klei­den, mir pass­te ja gar nichts mehr, sogar die Rin­ge und die Schu­he waren mir zu groß gewor­den. Ein­kau­fen mit Grö­ße 38 ist wirk­li­ch wun­der­bar, ich war im Shop­ping­wahn. Alles, was mir gefiel, probierte ich, es pass­te (!) und sah dabei noch gut aus. So gefiel ich mir.

Die Ande­ren mach­ten mir Kom­pli­men­te und staun­ten nicht schlecht, wie jung ich auf ein­mal aus­sah. Das ent­schä­dig­te mich für die vie­len Schmer­zen und Rück­schlä­ge, die ich erdul­den mus­s­te. Ich war ein neu­er Men­sch gewor­den. Nie­mals dach­te ich, dass ich jemals so schlank sein wür­de. Das Essen wur­de für mich zur rei­nen Neben­sa­che. Ich schwor mir, nie­mals mehr zuzu­neh­men. Das komi­sche war aber, dass wenn ich nachts träumte, mich immer noch dick gese­hen hat­te. Als ich dann aufwachte, betrachtete ich mich im Spie­gel und war heilfroh, dass es nur ein Traum war und ich in Wirk­lich­keit schlank bin.

Mei­ne Gar­de­r­obe in den gro­ßen Grö­ßen habe ich sofort ver­schenkt. Ich konn­te die Sachen ein­fach nicht mehr sehen. Außer­dem war ich davon über­zeugt, dass ich die nie wie­der brau­chen wer­de.

 

Wieder Komplikationen

Als wir in der Vor­weih­nachts­zeit am Christ­kindl­markt waren habe ich ein Stück von einem Gram­mel­schmalz­brot geges­sen und bekam kurz dar­auf krampf­ar­ti­ge Schmer­zen im rech­ten Ober­bauch und hat­te natür­li­ch Angst, was da jetzt wie­der los ist.

Mei­ne Haus­ärz­tin schick­te mich zum Ultra­schall und dabei wur­de fest­ge­stellt, dass mei­ne Gal­len­bla­se voll mit kleins­ten Stein­chen ist. Das ist durch die rapi­de Gewichts­ab­nah­me ent­stan­den. Da hilft nur eine Operation, wobei die Gal­len­bla­se ent­fernt wird. Das hat mich ziem­li­ch umge­hau­en, noch eine Ope­ra­ti­on!

 

Die Gallenblasen-OP

Ich habe mich schließ­li­ch damit abge­fun­den und bin aber in ein ande­res Kran­ken­haus gegan­gen, um nicht an den Hor­ror erin­nert zu werden, der mir in dem bisherigen Kran­ken­haus pas­siert ist. Als ich dem dor­ti­gen Pri­mar mei­ne vor­an­ge­gan­ge­ne Kran­ken­ge­schich­te erzählte, konn­te er das kaum glau­ben.

Er ope­rier­te mich per­sön­li­ch – das gab mir ein gutes Gefühl. Als ich von der Nar­ko­se erwachte, ging es mir sofort gut. Ich erhol­te mich rasch und ging 3 Tage spä­ter nach Hau­se und hat­te kei­ne Beschwer­den.

Das gab mir die Bestä­ti­gung, dass da wohl bei der einen Ope­ra­ti­on etwas schiefgelaufen war. Jeder weiß, dass Kom­pli­ka­tio­nen auf­tre­ten kön­nen, aber man meint immer, dass das nur den Ande­ren pas­siert.

 

Zu Hause

Kurz nach der Gallenoperation hat­te ich plötz­li­ch von einem Tag auf den anderen Hun­ger­ge­füh­le und gro­ßen Appe­tit. Das kann­te ich ja gar nicht mehr. Und sie­he da – auch das Geges­se­ne blieb im Magen.

Ich nahm schnell 3 kg zu und war ganz glück­li­ch dar­über. Aber lei­der blieb es nicht bei den 3 kg und so ließ ich mich von mei­nem Chir­ur­gen untersuchen, der damals die Gastro­plas­tik operiert hat, was denn da die Ursa­che dafür ist. Es mus­s­te eine Gastro­sko­pie gemacht wer­den und dabei stell­ten sie fest, dass das Band in den Magen ein­ge­wach­sen ist und so kei­nen Effekt mehr hat.

Er sag­te mir, dass das Band ent­we­der durch den Darm abgeht oder so im Magen bleibt wie es ist. Er kön­ne mich gleich wie­der ope­rie­ren und wür­de mir ein ver­stell­ba­res Band, das von außen regu­lier­bar ist, ein­set­zen. Ich lehn­te dan­kend ab, denn schon wie­der eine Ope­ra­ti­on, das woll­te ich mei­nem Kör­per wirk­li­ch nicht zumu­ten. Außer­dem dach­te ich, jetzt wo ich schlank bin, könn­te es doch nicht so schwer sein, das Gewicht zu hal­ten.

Aber da hat­te ich mich wohl getäuscht. Sport habe ich schon immer viel getrie­ben, aber jetzt wur­de ich rich­tig fana­ti­sch. Ich ging 6 – 7 Tage die Woche je 2 Std. zum Aero­bic­trai­ning. Beim Essen pass­te ich höl­li­sch auf, was ich esse, Süßig­kei­ten etc., habe ich mir sel­ber ver­bo­ten. Jeden Tag bin ich mehr­mals auf die Waa­ge gestie­gen, um mein Gewicht zu kon­trol­lie­ren. Mei­ne Gedan­ken kreis­ten wie­der nur ums Essen.

 

Krampfadern-OP

Als ich lei­der 5 kg mehr wog, habe ich mich ent­schlos­sen mei­ne Krampf­adern ope­rie­ren zu las­sen. Einer­seits soll­ten die schon längst ope­riert wer­den, ande­rer­seits dach­te ich, wenn ich in die Kli­nik muss, neh­me ich die 5 kg gleich wie­der ab. So schla­ge ich meh­re­re Flie­gen mit einer Klap­pe. Auch die Venen-OP ver­lief kom­pli­ka­ti­ons­los. 3 Tage spä­ter ging ich nach Hau­se und nahm bald dar­auf wie­der mein stren­ges Trai­ning auf. Unter der Gym­nas­tik­ho­se die Kom­pres­si­ons­strumpf­ho­se.

 

Bruch-OP, die keine war

Da ich immer wie­der Schmer­zen hatte, wenn ich mir die Schuh­bän­der zubin­den woll­te oder mich eben nach vor­ne gebeugt habe und gleich­zei­tig die Bauch­mus­keln ange­spannt habe, bin ich ins KH um der Sache nach­zu­ge­hen. Es wur­de Ultra­schall, Gastro­sko­pie und eine Dar­mun­ter­su­chung gemacht. Das ergab aber kei­nen Hin­weis auf einen Bruch oder ähn­li­ches. Und so mus­s­te ich wie­der ope­riert wer­den, um zu sehen, was da los war. Von der Nar­ko­se auf­ge­wacht sag­te mir der Chir­urg, dass sie kei­nen Bruch fin­den konn­ten, aber Ver­wach­sun­gen gelöst haben, die wahr­schein­li­ch die­se Beschwer­den aus­lö­sen.

Lei­der war die­se OP umson­st, denn die Beschwer­den waren immer noch die Glei­chen, aber jetzt weiß ich was es ist – näm­li­ch ein ganz „normaler“ Bauch­krampf. Durch die vie­len Bauch-OP ́s und Ent­zün­dun­gen ist mein Bauch­raum mit Ver­wach­sun­gen über­sät und da pas­siert es hin und wieder, dass sich bei einem Krampf direkt ein Knö­del unter der Haut bildet, der sich aber wie­der von sel­ber nach ein paar Sekun­den zurück­bil­det. Damit kann ich leben.

 

Wieder Zuhause

Aber enttäuschenderweise kam das alte Ess­ver­hal­ten wie­der zurück und so nahm ich im Lau­fe der Zeit immer mehr Kilos zu. In mei­nem Bekann­ten­kreis wuss­ten alle von mei­ner Gastro­plas­tik. Sie rie­ten mir damals alle ab, weil sie meinten, dass ich auch ohne OP abneh­men könn­te. Und jetzt hat­te ich so viel auf mich genom­men, Ope­ra­ti­on um Ope­ra­ti­on und ich wer­de dicker und dicker. Alles umson­st! Mit jedem Kilo, das ich wie­der zunahm, schwand mein Selbst­be­wusst­sein. War­um ver­sa­ge ich schon wie­der? Mir passt nichts mehr.

 

Kilo um Kilo mehr

Je mehr ich ver­sucht hat­te abzu­neh­men, umso schnel­ler schei­ter­te ich wie­der. Es war kei­ne schö­ne Zeit. Ich war völ­lig am Boden. Da las ich im Inter­net von der Selbst­hil­fe­grup­pe der Magen­band­trä­ge­rIn­nen in Salz­burg. Ich rief dort an und ging zum monat­li­chen Tref­fen. Dort wur­de ich sehr lie­be­voll auf­ge­nom­men und habe mei­ne Geschich­te erzählt. Ich wur­de Mit­glied und war bei jedem Tref­fen dabei. Das gab mir ein gutes Gefühl, wenn­gleich mein Gewicht bereits wie­der bei 93 kg lag. In der Grup­pe erfuhr ich, dass mein Chirurg, der mir damals die Gastro­plas­tik ope­rier­te, nicht der ein­zi­ge Arzt in Salz­burg ist, der sol­che Ope­ra­tio­nen durch­führt. Da habe ich von Dr. Mil­ler gehört. Ich ver­ein­bar­te einen Ter­min im Novem­ber 1999 bei ihm.

 

Erster Termin bei Dr. Miller

Als ich ihm meine Krankengeschichte erzählte und ihn bat mir ein verstellbares Magenband zu operieren, lehnte er ab. Ich war fassungslos, war er doch meine letzte Hoffnung. Er sagte mir, dass bei mir das Risiko viel zu hoch ist, noch mal in der Magengegend zu operieren, er müsse daher leider ablehnen. Außerdem wäre ich mit 93 kg nicht so dick, dass ich es nicht auf einem anderen Weg schaffen könnte abzunehmen.

 

Die Ernüchterung

Ich war völ­lig fer­tig. Jetzt ist mir sozu­sa­gen der letz­te Aus­weg auch ver­sperrt. Was soll ich nur machen? So kann ich nicht wei­ter­le­ben. Ich wuss­te, dass mein Gewicht nicht bei 93 kg ste­hen bleibt. Es war mir klar, dass es wie­der und wie­der nach oben gehen wür­de. Wie die nach oben offe­ne Rich­ter­ska­la.

Das kann es doch nicht sein? Je mehr ich mich mit dem Abneh­men befass­te, umso mehr stieg mein Gewicht. Im April 2000 wog ich 102 kg. Jetzt muss Schluss sein. Ich konn­te mich in der Nacht nicht mehr aus eige­ner Kraft umdre­hen, wie ein Wal lag ich im Bett. Fürch­ter­li­ch! Was ist nur aus mir gewor­den? Jetzt hat­te ich die Chan­ce schlank zu blei­ben ver­tan und bin wie­der auf dem Weg zum Schwer­ge­wicht. Was soll nur aus mir werden, wenn ich jen­seits der 40 bin?

 

Zweiter Termin bei Dr. Miller

Ich fass­te allen Mut zusam­men und ver­ein­bar­te wie­der einen Ter­min bei Dr. Mil­ler. Ich fleh­te ihn förm­li­ch an, mich zu ope­rie­ren. Er sag­te mir, er wür­de es ver­su­chen, aber er kön­ne mir nicht ver­spre­chen, dass er wegen der vie­len Ver­wach­sun­gen, die in mei­nem Bauch­raum durch die vie­len OPs und Ent­zün­dun­gen ent­stan­den sind, das Magen­band über­haupt legen kann. Im schlimms­ten Fall ist die Ope­ra­ti­on umson­st.

 

Vorbereitungen für die bevorstehende Operation

Ich ging wie­der zu mei­ner Kran­ken­kas­se, um die Kos­ten­über­nah­me für die bevor­ste­hen­de Ope­ra­ti­on zu erhal­ten. Dann mus­s­te ich noch zur Diät­be­ra­tung und zur Psy­cho­lo­gin.

 

Die Magenband-OP

Ich zum ver­ein­bar­ten Ter­min in die Kli­nik, ich war so glück­li­ch, dass ich kei­ner­lei Angst hat­te. Mein ers­ter Gedan­ke als ich aus der Nar­ko­se auf­wach­te war, ob das Band implan­tiert wor­den war oder nicht. Die Schwes­ter sag­te mir dann, dass alles gut ver­lau­fen wäre und ich das Band bekom­men habe. Das war das wich­tigs­te für mich. Abends kam dann noch Dr. Mil­ler bei mir vor­bei und bestä­tig­te es mir.

 

Wieder Zuhause

3 Tage spä­ter durf­te ich nach Hau­se gehen. Schmer­zen hat­te ich so gut wie kei­ne. Das bestä­tig­te mir, das Rich­ti­ge getan zu haben. Lei­der wur­de die Selbst­hil­fe­grup­pe auf­ge­löst. Und da mir klar war, dass das Essen bei mir ein Pro­blem des Kop­fes ist, habe ich bei der Psy­cho­lo­gin wöchent­li­ch eine Sit­zung ver­ein­bart.

 

Das erste Blocken

Mein Band wur­de erst 3 Mona­te nach der OP erst­mals geblockt, da ich dazwi­schen in Urlaub war. Bis dahin hat­te ich kaum abgenommen. Ich dach­te jetzt könn­te es mit der Abnah­me vor­an­ge­hen, aber ich hat­te immer mäch­tig Hun­ger und konn­te auch gro­ße Por­tio­nen essen. Zahl­rei­che wei­te­re Band­ein­stel­lun­gen folg­ten, aber ich merk­te immer noch kei­ne Ver­än­de­rung.

 

Die Therapie

Von mei­ner Psy­cho­lo­gin wur­de ich in Ihre The­ra­pie-Grup­pe mit 2 ande­ren MB-Trä­ge­rin­nen auf­ge­nom­men die ich bereits von der Selbst­hil­fe­grup­pe her kann­te. Erst durch die­se The­ra­pie zusam­men mit der rich­ti­gen Band­ein­stel­lung habe ich es geschafft abzu­neh­men.

 

Die Ernährung

Heu­te ernäh­re ich mich von aus­ge­wo­ge­ner Misch­kost, ver­teilt auf klei­ne­re Por­tio­nen über den Tag ver­teilt. Es gibt kaum etwas, das ich nicht mehr essen könn­te, wenn ich es nur gut kaue. Selbst im Restau­rant habe ich kein Pro­blem. Ent­we­der bestel­le ich mir eine klei­ne Por­ti­on oder ich las­se mir den Rest ein­pa­cken und neh­me ihn mit nach Hau­se.

Ich habe ein­fach auch mei­ne Denk­wei­se dem Essen gegen­über umge­stellt. Ich ver­bie­te mir ein­fach nichts mehr. Wenn ich süßes wie Eis, Tor­te, Scho­ko­la­de oder ähn­li­ches essen möchte, baue ich das in mei­nen Spei­se­plan mit ein. Dann genie­ße ich ganz bewusst und habe auch mit einer klei­ne­ren Por­ti­on genug. Ich wie­ge mich nur alle 2 – 4 Wochen, dann sieht man den Erfolg bes­ser. Außer­dem setzt man sich nicht so unter Druck. Ich esse bei jeder Mahl­zeit Gemü­se oder Salat dazu, ver­su­che auch viel Koh­le­hy­dra­te wie: Reis, Nudeln, Kar­tof­feln zu essen. Die brin­gen mehr Ener­gie und machen län­ger satt. Ich esse klei­ne Stü­cke und kaue ganz lang­sam. Das ist das Geheim­nis des Erfol­ges.

Man wird nicht vom essen dick – son­dern vom fal­schen essen und vom zu viel essen! Auf jeden Fall ist bei den Meis­ten die Kom­bi­na­ti­on von Magen­band und psy­cho­lo­gi­scher Unter­stüt­zung wich­tig!

Man muss sich dar­über im Kla­ren sein, dass man nicht nur über den Magen etwas ändern muss, sondern auch im Kopf, son­st wird das Magen­band allei­ne nicht hel­fen, es ist ledig­li­ch eine Unter­stüt­zung! Die Ein­stel­lung des Magen­ban­des ist auch eine ganz indi­vi­du­el­le Sache. Es gibt Patienten, die müs­sen über­haupt nicht geblockt wer­den, bei ande­ren muss das Band ganz eng sein, damit sie über­haupt eine Sät­ti­gung bemer­ken. Auf jeden Fall soll­te man die Band­ein­stel­lung immer vom sel­ben Arzt machen las­sen. Ganz gerin­ge Füll­men­gen kön­nen sehr viel aus­ma­chen. Da muss man sich lang­sam her­an­tas­ten.

 

Zielgewicht erreicht

Im Mai 2002 habe ich mein Ziel­ge­wicht von 60 kg erreicht. D.h. ich habe genauso viel abge­nom­men wie ich jetzt wie­ge – eigent­li­ch ein Wahn­sinn. Jah­re­lang habe ich das Gewicht eines 2. Men­schen mit mir her­um­ge­schleppt. Umso bes­ser und leich­ter füh­le ich mich jetzt.

 

Haut-OP

Juni 2002 – Ober­schen­kel­straf­fung. Januar 2003 – Brust­straf­fung.
Für Novem­ber 2003 geplant – Ober­arm­straf­fung

 

Fazit

Ich füh­le mich wun­der­bar und freue mich rie­sig, dass ich mir ums Essen kei­ne Gedan­ken mehr machen muss. Als schlan­ker Men­sch hat man es tat­säch­li­ch viel, viel leich­ter im Leben. Noch nie haben mir so vie­le Leu­te die Tür auf­ge­hal­ten, mit mir geflir­tet, mich bewun­dert und Kom­pli­men­te gemacht.

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